Rebel-Management-Training denkt nach!

Nadine Rebel

 

Letzte Woche gab es keinen Blogeintrag und diese Woche kommt er auch spät. Ja ja, kaum dass die Maßnahmen gelockert werden, hat frau wohl nichts mehr, worüber sie schimpfen und meckern kann. Weit gefehlt. Zum einen halte ich das, was im Moment betrieben wird für Augenwischerei, zum anderen hatte ich Anderes (Besseres?) zu tun und dennoch stand mein Kopf währenddessen nicht still. Umbauen, Renovieren, neugestalten und am Ende die Ergebnisse sehen, kann so viel mehr als nur Heimwerken sein.

 

Empty nest

Unsere Große ist vor 2 Wochen ausgezogen. Fühle ich mich jetzt nutzlos? Jammere ich dem Kind hinterher? Nein. Es ist ein normaler Weg und ich bin stolz auf unsere Tochter. Sie macht das schon. Im Zuge des Umzugs war renovieren, umgestalten und helfen in der ersten eigenen Wohnung notwendig und selbstverständlich. Dann sofort das leere Zimmer in Angriff nehmen, fühlte sich falsch an. Aber jetzt war man doch schon so schön im Arbeitsmodus drin. Also machten wir uns ans Wohnzimmer.

 

Low budget und sinnlos

Eigentlich ist dafür gar kein Geld da. Und wenn morgen die Welt einstürzt oder irgendein Depp den roten Knopf betätigt, dann war alles umsonst. Ausreden gibt es viele. Und wenn schon. In Ermangelung von Geld haben wir also (mal wieder) alles selbst gemacht und alles, was schon da war wieder verwendet. Nur in schöner. Upcycling nennt man das Neudeutsch.

So wurden Ideen im gemeinsamen Brainstorming zusammengetragen. Das Gefühl, selbst etwas verändern zu können, das Gefühl etwas zu wollen und es selbst bewerkstelligen zu können, hatte ich schon fast vergessen. Handarbeit und Handwerk mit sichtbarem Lohn kann so viel Spaß machen und hinterlässt ein gutes Gefühl. Gerade wenn ich diese Ergebnisse mit meinen fruchtlosen und unbeantworteten offenen Briefen an diverse Politiker (m, w, d) vergleiche, ist das so viel befriedigender.

 

Ausmisten

Vor der Neugestaltung kommt das Ausmisten. Belastendes entfernen, Ballast abwerfen, Platz schaffen. Auch hier stellen die sichtbaren Ergebnisse zufrieden. Wenn es doch im Kopf auch immer so einfach ginge. Doch im Kopf sind viele Gedanken wie Staub: Man muss sie immer wieder entfernen.

 

Ausgerechnet an Ostern

Nimm‘ dir doch mal frei. Es ist doch Ostern. Freinehmen fühlt sich immer schon nutzlos an und welche Zeit wäre besser geeignet als Ostern, das Fest der Auferstehung?. Die erblühende Natur, die Sonne, die Wärme und der Gedanke daran, dass es Hoffnung gibt, dass nicht alles zugrunde gehen muss, dass man Dinge wiederbeleben kann. Insofern war Ostern eine gute Zeit.

 

Zwangspausen

Doch eigentlich war Ostern schon verplant. Der Alltag läuft an jedem Wochentag normal weiter. Die Kurse finden statt, das Büro macht auch keine Pause. Also muss man die Zusatzarbeiten „dazwischen packen“. Und wie dankbar war ich für die durch den Alltag verordneten Zwangspausen. Raus aus dem Chaos, welches sich hoffentlich in Wohlgefallen transformiert, rein ins Studio oder Büro und etwas tun, was man schon kennt, was man liebt und bei dem man etwas routinierter vorgehen kann als beim Bau und Polstern einer neuen Couch.

 

Party

Und dann war da ja noch die lang angekündigte Geburtstagsfeier meines Sohnes am Ostersamstag. Die Gäste können nicht im Chaos feiern. Also muss das Wohnzimmer bis dahin zumindest halb präsentabel sein. Wie es kommen 18 Gäste? Und das im frisch gestrichenen Wohnzimmer: Der Spießermodus drohte sich breitzumachen. Lange Rede kurzer Sinn: Es war eine einfach coole Party und wir, die Eltern, durften nicht nur, sondern sollten mitfeiern. Ein weiterer Akt der Auferstehung: Singen, Tanzen, lachen, shakern, trinken. Vollkommen ungezwungen, vollkommen normal. So wie „früher“.

 

Teamwork

Als ob es der Vergleich nicht genug gewesen wären, genoss ich auch ein weiteres Mal die gute Teamarbeit. Es gibt Dinge, die kann mein Mann. Er ist vom Fach. Und es gibt Sachen, die mache ich. Beispiel Couch. Die neue Couch ist komplett im Eigenbau entstanden. Mein Mann hat sich um die Konstruktion gekümmert, ich mich um die Polster, die Bespannung und die Optik. Zusammen haben wir etwas geschaffen, was uns beiden gefällt.

 

Keine Zeit für social media

Und weil man ein Projekt vor Augen hat und weil die Hände arbeiten müssen und weil man etwas fertigstellen möchte, bleibt einfach keine Zeit. Keine Zeit für Sorgen, keine Zeit für C-Themen und verblendete Politiker, keine Zeit für Angst. Man hat ein eigenes kleines Ziel vor Augen und man arbeitet, bis man es erreicht hat.

 

Es war ein Kopfurlaub mit sichtbaren Ergebnissen. Dabei ist es gar nicht wichtig, ob alles richtig gemacht wurde, ob das Ergebnis anderen Personen gefällt, ob man damit „gut“ dasteht.

 

Was nehme ich also von Ostern 2022 mit: Ein neues Wohnzimmer und viel Dankbarkeit. Dankbarkeit für die Kreativität und unser Teamwork. Freude über unsere Familie. Spaß an der Arbeit und den Zusammenhalt. Die Rückkehr einer gewissen Unbekümmertheit (für einen Abend) und ein gewisses Gefühl der Zufriedenheit.

Bild Miss Marple mit Miss-Krone
von Nadine Sidonie Rebel 29 Feb., 2024
Herzlichen Glückwunsch an die frisch gewählte Miss Germany und ein aufrichtiges herzliches Beileid gleichermaßen. Die Dame wurde im Rahmen der Veranstaltung zur schönsten Frau Deutschlands gewählt. Und jetzt wird sie mit Hass und Hetze überzogen. Man muss den Mut haben, sich von einer Jury in Bezug auf die Schönheit bewerten zu lassen. Jetzt muss man auch noch den Mut haben, sich aufgrund des Ergebnisses beschimpfen zu lassen.
Zwei Figuren, die Puzzlestücke aneinanderhalten
von Nadine Sidonie Rebel 09 Feb., 2024
Die Menschen kommen zusammen, um Zeichen zu setzen. Sie positionieren sich für Menschenwürde, Gerechtigkeit, Fairness, Grundrechte und Demokratie. Das ist wunderbar. Sie mahnen an, niemanden unwürdig zu behandeln. Sie wollen, dass Menschen respektiert werden. Sie sind gegen Diffamierung und Ausgrenzung. Sie denken nach. Jetzt muss nur noch der Transfer funktionieren.
Statue, die das Gesicht in den Händen vergräbt, Zeichen der Verzweiflung
von Nadine Sidonie Rebel 26 Jan., 2024
Wer verzweifelt, greift in Anbetracht der sich anbahnenden vollkommenen Hoffnungslosigkeit nach jedem Strohhalm. Tief im Inneren weiß auch der Verzweifelte, dass der Strohhalm keine Rettung ist. Doch den Strohhalm zu greifen, scheint immer noch besser, als gar keinen Halt mehr zu finden.
Mensch im Hasenkostüm
von Nadine Sidonie Rebel 12 Jan., 2024
Der Student Viktor Hase kam 1854 vor Gericht. Statt seine Kommilitonen zu verpfeifen, antwortete er nur: „Mein Name ist Hase, ich verneine die Generalfragen. Ich weiß von nichts.“ Grundsätzlich ein ehrenwerter Zug, wenn man sich der Denunziation verweigert. Immerhin war er als Nicht-Denunziant nicht der größte Lump im Land. Heute wird der Ausspruch verwendet, wenn man sich an nichts erinnern will. „Scholzen“ ist noch nicht in aller Munde. Die Krönung des Nicht-Wissen-Wollens ist allerdings die Verleugnung. Sie dient dem Schutz der eigenen Psyche. Angesichts des Umstands, dass diese mehr und mehr zunimmt, muss man sich fragen, wovor sich die Leugner schützen wollen.
von Nadine Sidonie Rebel 05 Jan., 2024
Hilft Wissen immer, mit den Situationen besser klarzukommen? Ist es sinnvoll, allen Gegebenheiten, allen Besonderheiten und allen Dingen einen Namen und ein Etikett zu verleihen? Hintergrundwissen hilft, mehr Verständnis zu entwickeln. Aber kann es nicht unter Umständen sogar umgekehrt verlaufen? Erst das Wissen, erst die Diagnose und das Etikett, erst der Name, den man den Dingen verleiht, definiert diese als pathologisch, als krank. Und was krank ist, muss geheilt werden? Muss es das?
kaputter Puppenkopf
von Nadine Sidonie Rebel 08 Dez., 2023
…. . . die keiner mehr mag, fühl ich mich an manchem Tag.“ (Nicole, Ein bisschen Frieden, 1982). So geht es sicherlich vielen Menschen. Der Umgang untereinander, aber auch, was man in den letzten Jahren an Erfahrungen mitnehmen konnte, macht vieles aus. Es ist sinnlos darüber zu schreiben, denn es ändert nichts. Unbeantwortete Briefe, gebrochene Versprechen.
Kircherelief, Engel und Teufel
von Nadine Sidonie Rebel 24 Nov., 2023
Über diese Beschreibung bin ich gestolpert, als ich einem siebenminütigen Ausschnitt eines Interviews lauschte. Harald Schmidt unterhielt sich mit Torsten Sträter. Über beide Protagonisten kann man geteilter Meinung sein. Getriggert hat mich die etwas neuartige Definition von Narzissmus, unter anderem auch, weil ich Narzissmus nie als positiv gesehen habe. Die Aussage stammt von der französischen Psychoanalytikerin Julia Kristeva und wurde mehrfach aufgegriffen und verwendet.
Get me out of here! - Rote Taste auf Tastatur
von Nadine Sidonie Rebel 17 Nov., 2023
Es wäre schön, wenn man die C-Zeiten und all die Sorgen, Ängste und Nöte hinter sich lassen könnte. Doch die gebeutelten kleinen und mittelständischen Unternehmen haben immer noch schwer mit den Nachwirkungen zu kämpfen. Leider entpuppen sich auch gefällige Gnadenerlasse teilweise als eine Art Mogelpackung.
von Nadine Sidonie Rebel 11 Nov., 2023
Wie wäre es, wenn man als Inhaber/Dienstleister/ Trainer Rezensionen über besondere potentielle Neu-Kunden schreiben könnte? Es gibt Personen (manchmal von Mitbewerbern geschickt, Google Recherche macht es möglich, das herauszufinden), die nehmen sich von Anfang an vor, eine schlechte Rezension zu verfassen.
Nebel, Trauerweide, Dunkelheit
von Nadine Sidonie Rebel 10 Nov., 2023
„An guten Tagen“ ist ein bekannter Song von Johannes Oerding. Ich mag ihn. Doch gibt es auch die anderen, die schlechten Tage. Die Tage an denen im Grunde nichts anders ist als gestern und alles dennoch anders aussieht. Grau, trostlos, antriebslos. Passend zum November. An solchen Tagen muss man aufpassen, dass man sich nicht in Melancholie einwickelt. Sonst drohen die Stränge der Sorgen und düsteren Gedanken einem wie Mumienbinden die Bewegung gänzlich zu verbieten. Dann geht man wie Artax im Sumpf unter.
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