Rebel-Management-Training denkt nach!

Nadine Rebel

Ich bin verrückt (ge)worden

Neue Zeitrechnung. Vor Corona. Nach Corona. Vor der Pandemie war ich unbedarft und habe mich nicht mit Politik beschäftigt. Ich nahm hin, was mir vorgesetzt wurde und dachte nicht viel darüber nach. Ich habe mich für die rote Pille entschieden und jetzt kann ich nicht mehr zurück. Ich bin verrückt worden und ich habe das Gefühl, dabei verrückt zu werden.

Mein Leben war nie sorgenfrei und das ist und war okay. Jetzt aber bestimmt die Angst und das Unverständnis jeden Tag, wie ein wummernder Tinnitus.

 

Ohnmächtig

Es ist eine Sache, Sachverhalte zu betrachten. Es ist eine andere Sache, sie zu verstehen. Vielleicht meint man auch nur, diese zu verstehen und ist dabei quer im Denken.

Krieg ist Frieden, Wahrheit Lüge und Liebe Hass. Freiheit ist Sklaverei und das Wahrheitsministerium vertuscht die Wahrheit und kümmert sich darum, die Lügen mundgerecht aufzubereiten.

Und ich kann gar nichts dagegen tun. Zeilen verschwinden im Nichts. Ich habe weder Geld noch Einfluss noch Macht. Ich bin ohnmächtig.

 

Es tut mir so leid

Dabei geht es mir weniger um mich. Wenn ich morgen nicht mehr da bin, dann ist das auch in Ordnung.

Aber meine Kinder. Es sind so großartige junge Menschen, so voller Pläne und Engagement, Verantwortung. Ein ganzes Leben steht vor ihnen.

Ein Leben, in welchem der Atomkrieg droht. Ein Leben, bei dem man mit Fleiß und Rechtschaffenheit nicht mehr genug zum Leben verdienen kann. Ich schäme mich, dass ich Ihnen nichts Besseres bieten kann.

 

Ich verstehe nicht

Ich verstehe nicht, wie man sich gegenseitig mit Waffen drohen kann, die alles auslöschen können. Ich verstehe überhaupt nicht, was es rechtfertigt, Menschen vorsätzlich zu töten. Ich verstehe nicht, wie man an etwas festhalten kann, was unwahr ist. Ich verstehe nicht, wie man Regeln aufstellen kann und sich selbst nicht daran hält. Ich verstehe die Auszeichnungen und Preise nicht, die vergeben werden an Menschen, die nicht mal einen Satz fehlerfrei aussprechen können. Ich verstehe nicht, wie man Menschen unterdrücken kann. Ich verstehe nicht, wie man überall hinsieht, nur nicht ins eigene Land.
Ich verstehe überhaupt nichts mehr.

Ich glaube, ich bin verrückt geworden. Oder vielleicht bin ich auch einfach nur verrückt worden.

Dabei weiß ich nicht mal, ob ich vorher einen richtigen Platz hatte.

 

Wir alle sind aus Sternenstaub

…. . . in unseren Augen war mal Glanz, wir sind noch immer nicht zerbrochen, wir sind ganz (Songtext von „Ich und Ich – Vom selben Stern). Mag sein, aber manche Menschen sind gleicher als gleich. 
Jetzt sind wirklich andere Geister dran und niemand nimmt den Schmerz von mir.

 

Der goldene Oktober

Früher habe ich mich auch über schöne Tage gefreut. Einfach nur gefreut. Weil es schön ist, wenn die Sonne scheint, weil jede Jahreszeit ihre Faszination hat.

Heute freue ich mich über jeden Tag, der so warm ist, dass die Heizung ausbleiben kann oder nur minimal laufen muss, weil ich nicht weiß, wie ich die Heizkosten zahlen soll.

 

Augen auf bei der Berufswahl

Woran sparen die Menschen, wenn sie sparen müssen? An Freizeitaktivitäten und an der Bildung, wenn beides Geld kostet. Verständlich. Leider bin ich in beiden Bereichen tätig. Wer wird sich angesichts der steigenden Kosten und der hohen Inflation denn noch den Besuch eines Sportstudios leisten können und wollen? Und welche Unternehmen sollen in die Weiterbildung ihrer Mitarbeiter investieren, wenn sie nicht wissen, ob sie morgen noch Mitarbeiter haben?

 

Konfliktfreie Kommunikation

Und wenn Anfragen kommen, dann sind sie in vielerlei Hinsicht nicht mach- oder tragbar. Die Tagessätze sind so knapp bemessen, dass die Benzinkosten, um an den Veranstaltungsort zu kommen, diese schon fast übersteigen. Und wie soll ich denn in diesen Zeiten authentisch von „konfliktfreier und wertschätzender Kommunikation“ reden, wenn die Gewalteskalation jeden Tag weiter geht?

 

Wir sind noch immer nicht zerbrochen

Zerbrochen bin ich noch nicht, aber aus ganz dünnem Porzellan. Und da Dieses einfach nur sinnlos rumsteht und die Erschütterungen außenherum immer größer und häufiger werden, ist es nur eine Frage der Zeit, bis nur noch Scherben übrig sind.

 

Bild Miss Marple mit Miss-Krone
von Nadine Sidonie Rebel 29 Feb., 2024
Herzlichen Glückwunsch an die frisch gewählte Miss Germany und ein aufrichtiges herzliches Beileid gleichermaßen. Die Dame wurde im Rahmen der Veranstaltung zur schönsten Frau Deutschlands gewählt. Und jetzt wird sie mit Hass und Hetze überzogen. Man muss den Mut haben, sich von einer Jury in Bezug auf die Schönheit bewerten zu lassen. Jetzt muss man auch noch den Mut haben, sich aufgrund des Ergebnisses beschimpfen zu lassen.
Zwei Figuren, die Puzzlestücke aneinanderhalten
von Nadine Sidonie Rebel 09 Feb., 2024
Die Menschen kommen zusammen, um Zeichen zu setzen. Sie positionieren sich für Menschenwürde, Gerechtigkeit, Fairness, Grundrechte und Demokratie. Das ist wunderbar. Sie mahnen an, niemanden unwürdig zu behandeln. Sie wollen, dass Menschen respektiert werden. Sie sind gegen Diffamierung und Ausgrenzung. Sie denken nach. Jetzt muss nur noch der Transfer funktionieren.
Statue, die das Gesicht in den Händen vergräbt, Zeichen der Verzweiflung
von Nadine Sidonie Rebel 26 Jan., 2024
Wer verzweifelt, greift in Anbetracht der sich anbahnenden vollkommenen Hoffnungslosigkeit nach jedem Strohhalm. Tief im Inneren weiß auch der Verzweifelte, dass der Strohhalm keine Rettung ist. Doch den Strohhalm zu greifen, scheint immer noch besser, als gar keinen Halt mehr zu finden.
Mensch im Hasenkostüm
von Nadine Sidonie Rebel 12 Jan., 2024
Der Student Viktor Hase kam 1854 vor Gericht. Statt seine Kommilitonen zu verpfeifen, antwortete er nur: „Mein Name ist Hase, ich verneine die Generalfragen. Ich weiß von nichts.“ Grundsätzlich ein ehrenwerter Zug, wenn man sich der Denunziation verweigert. Immerhin war er als Nicht-Denunziant nicht der größte Lump im Land. Heute wird der Ausspruch verwendet, wenn man sich an nichts erinnern will. „Scholzen“ ist noch nicht in aller Munde. Die Krönung des Nicht-Wissen-Wollens ist allerdings die Verleugnung. Sie dient dem Schutz der eigenen Psyche. Angesichts des Umstands, dass diese mehr und mehr zunimmt, muss man sich fragen, wovor sich die Leugner schützen wollen.
von Nadine Sidonie Rebel 05 Jan., 2024
Hilft Wissen immer, mit den Situationen besser klarzukommen? Ist es sinnvoll, allen Gegebenheiten, allen Besonderheiten und allen Dingen einen Namen und ein Etikett zu verleihen? Hintergrundwissen hilft, mehr Verständnis zu entwickeln. Aber kann es nicht unter Umständen sogar umgekehrt verlaufen? Erst das Wissen, erst die Diagnose und das Etikett, erst der Name, den man den Dingen verleiht, definiert diese als pathologisch, als krank. Und was krank ist, muss geheilt werden? Muss es das?
kaputter Puppenkopf
von Nadine Sidonie Rebel 08 Dez., 2023
…. . . die keiner mehr mag, fühl ich mich an manchem Tag.“ (Nicole, Ein bisschen Frieden, 1982). So geht es sicherlich vielen Menschen. Der Umgang untereinander, aber auch, was man in den letzten Jahren an Erfahrungen mitnehmen konnte, macht vieles aus. Es ist sinnlos darüber zu schreiben, denn es ändert nichts. Unbeantwortete Briefe, gebrochene Versprechen.
Kircherelief, Engel und Teufel
von Nadine Sidonie Rebel 24 Nov., 2023
Über diese Beschreibung bin ich gestolpert, als ich einem siebenminütigen Ausschnitt eines Interviews lauschte. Harald Schmidt unterhielt sich mit Torsten Sträter. Über beide Protagonisten kann man geteilter Meinung sein. Getriggert hat mich die etwas neuartige Definition von Narzissmus, unter anderem auch, weil ich Narzissmus nie als positiv gesehen habe. Die Aussage stammt von der französischen Psychoanalytikerin Julia Kristeva und wurde mehrfach aufgegriffen und verwendet.
Get me out of here! - Rote Taste auf Tastatur
von Nadine Sidonie Rebel 17 Nov., 2023
Es wäre schön, wenn man die C-Zeiten und all die Sorgen, Ängste und Nöte hinter sich lassen könnte. Doch die gebeutelten kleinen und mittelständischen Unternehmen haben immer noch schwer mit den Nachwirkungen zu kämpfen. Leider entpuppen sich auch gefällige Gnadenerlasse teilweise als eine Art Mogelpackung.
von Nadine Sidonie Rebel 11 Nov., 2023
Wie wäre es, wenn man als Inhaber/Dienstleister/ Trainer Rezensionen über besondere potentielle Neu-Kunden schreiben könnte? Es gibt Personen (manchmal von Mitbewerbern geschickt, Google Recherche macht es möglich, das herauszufinden), die nehmen sich von Anfang an vor, eine schlechte Rezension zu verfassen.
Nebel, Trauerweide, Dunkelheit
von Nadine Sidonie Rebel 10 Nov., 2023
„An guten Tagen“ ist ein bekannter Song von Johannes Oerding. Ich mag ihn. Doch gibt es auch die anderen, die schlechten Tage. Die Tage an denen im Grunde nichts anders ist als gestern und alles dennoch anders aussieht. Grau, trostlos, antriebslos. Passend zum November. An solchen Tagen muss man aufpassen, dass man sich nicht in Melancholie einwickelt. Sonst drohen die Stränge der Sorgen und düsteren Gedanken einem wie Mumienbinden die Bewegung gänzlich zu verbieten. Dann geht man wie Artax im Sumpf unter.
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