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Nadine Rebel

Offener Brief an Annalena Baerbock

Annalena Baerbock, MdB
Platz der Republik 1
11011 Berlin


Augsburg, 06.09.2022

Eltern kann man sich nicht aussuchen – eine Regierung auch nicht

 

 

Annalena Baerbock,

 

sollten Sie diesen Brief überhaupt lesen, werden Sie sich eventuell über die mangelnde Höflichkeitsform in der Anrede wundern. Unter den gegebenen Umständen kann ich leider keine „Ehrerbietung“ in meine Anrede einfließen lassen.

 

Eltern kann man sich nicht aussuchen

 

Es gibt leider immer wieder Eltern, die sich nicht in gebührendem Maße um ihre Schutzbefohlenen kümmern. Im schlimmsten Fall schreitet das Jugendamt ein, um die Kinder aus diesen toxischen Familien zu befreien. Kinder können ihre Eltern nicht wählen und haben dennoch ein Recht darauf, dass man sie schützt und sich um sie kümmert. Neben der grundlegenden Bedürfnisbefriedigung (Nahrung, Kleidung, Körperpflege) ist es auch Aufgabe der Eltern, ihren Kindern Werte mitzugeben. Ehre, Respekt, Wohlwollen, Grundvertrauen, Schutz, Empathie, das Gefühl, sich dort immer sicher und willkommen zu fühlen.

Vertrauen wird dann aufgebaut, wenn man sich auf die Aussagen und das Verhalten, vielleicht sogar auf die Versprechen, die Eltern ihren Kindern geben, verlassen kann.

 

Da auch Sie Mutter sind, würde mich interessieren, wie Sie ihren Kindern gegenüber rechtfertigen, dass ihre Versprechen nichts wert sind.

Wie erklären Sie Ihren Kindern, dass andere Menschen ihnen wichtiger sind als die Personen, die mit ihrer Stimmabgabe ihnen und den von Ihnen gegebenen Versprechen, einen Vertrauensvorschuss geleistet haben, den sie nun mit Füßen treten?

 

Demokratie

 

Ich verstehe nicht viel von Politik, dachte aber bisher, dass es darum geht, ein Auge darauf zu haben, was die Mehrheit möchte und Schaden vom eigenen Volk abzuwenden.

Normalerweise wären „die Grünen“ somit gar nicht in der Lage, ihre Pläne umzusetzen, denn die Mehrheit hat diese Partei NICHT gewählt. Da muss ich also etwas falsch verstanden haben.

 

Ich bin auch dafür, dass man den Blick über den Tellerrand wagt und sich um die Belange und Bedürfnisse von Menschen kümmert, die unter Umständen nicht im eigenen Land leben.

 

Allerdings würde ich es als Mutter beispielsweise nicht übers Herz bringen, das Wohl meiner Kinder zum Wohl anderer Kinder zu opfern.

Ja, ich bin der Meinung, dass man selbst etwas abgeben sollte, was man nicht zwingend braucht. Ja, ich bin der Meinung, dass man Kinder lehren sollte zu teilen und mitfühlend zu sein.

Dennoch halte ich eine Selbstkasteiung bis hin zur Selbstzerstörung zum vermeintlichen Wohle anderer für nicht normal oder sinnvoll.

 

Wenn Eltern ihre Kinder frieren und hungern lassen würden, sich nicht mehr um deren Körperpflege kümmern würden und sie vielleicht sogar aus dem Haus werfen würden, damit andere Kinder, bei ihnen schlafen und essen könnten, dann wäre der Aufschrei zu Recht groß.

 

Man würde den Eltern höchstwahrscheinlich das Sorgerecht für die Kinder entziehen.

Denn die eigenen Kinder würden durch dieses an den Tag gelegte Verhalten, Schaden nehmen. Und es ist die Pflicht von Erziehungsberechtigten, Schaden von Schutzbefohlenen abzuwenden.

 

In der aktuellen Demokratie Deutschlands sieht das allerdings anders aus. Warum ist das so und wie wird das gerechtfertigt?

 

Ausweglos

Mit markigen Worten haben Sie gesagt, dass Sie zu den Versprechen, die Sie gegenüber der Ukraine gegeben hätten, unter allen Umständen stehen würden. Das wäre ein feiner Zug, hätten Sie nicht vor knapp einem Jahr den Personen, deren Vertrauen Sie sich auf diesem Wege erschlichen haben, ein Versprechen gegeben, welches Sie nun brechen.
 

Verzicht, der in einem sinnvollen Maße zum Wohle aller und für die Hilfe für andere gefordert wird, ist nicht mit dem Ruin gleichzusetzen, in den man die Verzichtenden treibt.

 

Es ist meines Erachtens auch falsch, die Personen, die nun nachweislich ihre Existenzen verlieren und diese Umstände kritisieren, als rechtsradikal und Putinversteher zu diffamieren. 
Das eine hat mit dem anderen nur sehr bedingt etwas zu tun.

 

Fakten
Fakt ist, dass sie versprochen hatten, keine Waffen in Kriegsgebiete zu liefern.

Fakt ist, dass sie nun genau dies forcieren und tun.

Fakt ist, dass die Mehrheit der Wähler und Wählerinnen Sie nicht wollte und nun dennoch unter den Maßnahmen zu leiden hat.

Fakt ist, dass Sie die Interessen anderer über das Wohl des eigenen Volkes stellen.

Fakt ist, dass Sie dies auch exakt so gesagt haben.

 

Spiegel

Können Sie sich eigentlich noch im Spiegel betrachten? Und wenn Sie sich schon nicht gegenüber den Wählern und Wählerinnen schämen, schämen Sie sich dann nicht als Mutter, ihren Kindern ein derartiges Vorbild zu geben?

 

Warum kann man nicht mit gesundem Menschenverstand an die Sache herangehen, so wie es jede halbwegs verantwortungsvolle Person tun würde. Hilfe ja, aber zuerst muss ich gucken, dass mein Volk nicht verhungert. Andere Kinder versorgen gerne, aber die eigenen Kinder sollen darunter nicht leiden. Was wäre daran falsch?

 

Ich erwarte keine Antwort, weil ich eine Bürgerin bin, die Ihnen laut eigenen Aussagen egal ist. Gewählt habe ich Sie auch nicht. Und dass Sie sich nicht in die Lage der „normalen“ Bürger und Bürgerinnen versetzen können, weil sie in anderen verrückten Sphären leben, wird tagtäglich deutlich.

 

Ich habe auch lange überlegt, ob ich überhaupt einen weiteren sinnlosen Brief verfassen soll. Da es aber heißt: „Wer schweigt, stimmt zu.“ – sehe ich es als meine Pflicht an, mich zu äußern. Sinnlose Pflichterfüllung, die nichts ändern und nichts bewirken wird. Moderne Demokratie.

 

 

Nadine Rebel

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