Rebel-Management-Training denkt nach!

Nadine Rebel

Rollentausch bei der Google-Bewertung

trauriger Smiley

Wie wäre es, wenn man als Inhaber/Dienstleister/ Trainer Rezensionen über besondere potentielle Neu-Kunden schreiben könnte?

Es gibt Personen (manchmal von Mitbewerbern geschickt, Google Recherche macht es möglich, das herauszufinden), die nehmen sich von Anfang an vor, eine schlechte Rezension zu verfassen.

 

Der Kampf beginnt

Jede noch so kleine Regel wird in Frage gestellt.

Warum brauche ich ein eigenes Mikrofasertuch zum Putzen der Pole/ des Trainingsgeräts?

Weil es hygienischer ist.

 

Warum soll ich barfuß trainieren?

Weil man mit Socken keinen Halt auf dem Boden hat und unser Studio ein Barfuß-Studio ist.

 

Warum soll ich die Haare zusammenmachen?

Weil ich als Trainerin zum einen auf deine Schulter-Rücken-Nackenlinie achten möchte, dazu muss ich sie sehen, weil Dir die Haare sonst störend ins Gesicht fallen und weil Haare nun mal auch ausfallen. Das ist normal. Aber niemand spielt gerne Haarfänger, weshalb es ein Akt der Höflichkeit und Sauberkeit ist, die Haare zusammenzubinden (ist übrigens in Ballettstudios ebenfalls üblich).

 

Warum muss ich den Schmuck abnehmen? Weil Du dich verletzen könntest und weil es auch die Trainingsgeräte beschädigt.

 

Keine Hemmungen

Auffällig ist, dass es keinerlei Hemmungen gibt, all diese Fragen mit einem leicht grundgenervten Ton zu stellen, noch bevor das Training überhaupt beginnt.

 

Auch während der Stunde, die immer auch auf Schnupperer zugeschnitten wird, wird jede Anweisung entweder in Frage gestellt oder gänzlich ignoriert.

Als Trainerin werde ich mit nicht zu verachtendem Selbstbewusstsein darauf hingewiesen, dass die Kundin das nicht möchte, dass man den Sinn dahinter nicht sehen würde.

Auch Erklärungen helfen nicht. Dass es um die Gesundheit der teilnehmenden Personen geht, wird mehr als nur angezweifelt.

 

Aber in einem anderen Studio

Das Beste ist allerdings, wenn einige Teilnehmer der Meinung sind, sie könnten schon alles. Besonders beliebt sind Aussagen wie: „Das habe ich aber in einem anderen Studio anders gelernt.“

Das mag sein. Abgesehen davon, dass jeder seinen eigenen Stil hat, befindest Du dich aber gerade in unserem Studio und nicht (mehr) in dem anderen Studio (die Gründe lassen wir mal dahingestellt sein).

Und selbst wenn man erklärt, warum die Technik so gesünder ist und kraftsparender angewendet werden kann, muskuläre Dysbalancen mit der richtigen Technik verhindert werden, wird die neue Technik entweder ignoriert, oder die Aussage, man hätte das aber in einem anderen Studio anders gelernt, wiederholt.

 

Eine Geduldsprobe für jeden Trainer

Man erklärt, man weist darauf hin, dass es ganz normal ist, dass man Dinge auch neu lernen muss, man verbessert. Als Trainerin bin ich auch immer bemüht, Lob auszusprechen.

 

Manchmal - so traurig das klingt - gibt es aber einfach nichts, was man loben kann.

Gut, ich könnte die teilnehmenden Personen dafür loben, dass sie die Augen aufhaben, Widerworte geben, die gleichen Fragen mehrfach stellen und stur an dem festhalten, von dem sie meinen, dass es richtig wäre. Alternativ könnte ich auch positiv erwähnen, dass sie in der Lage sind, aufrecht zu stehen.

 

Dann würde ich mir allerdings mehr als unehrlich vorkommen.

 

Glänzen wollen

Besonders bezeichnend ist es, wenn dann die Personen, die laut eigener Aussage in anderen Studios anderes gewöhnt waren, ihrerseits vom Plan abweichen und Figuren und Tricks machen, die überhaupt nicht auf dem Plan stehen.

Oftmals steckt dahinter der verzweifelte Versuch, die Freundin, die ihrerseits noch nie Pole gemacht hat und von der Dame, die aus einem „anderen Studio“ kommt mitgeschleift wurde, zu beeindrucken.

Das war offensichtlich von Anfang an der Plan, den ich leider durch meine Art, das Training gesundheitsorientiert und mit der richtigen Technik aufzubauen, im Keim erstickt habe. Was für eine Unverschämtheit.

 

Du bist doof. Gaaaaanz doof!

Und dann reagieren einige der Damen kindisch. Sie sind nämlich schlicht beleidigt.

So großspurig diese im Vorfeld beim Infragestellen jeder noch so kleinen Anweisung aufgetreten sind, so schweigsam sind sie am Ende der Stunde, wenn es darum geht, die Stunde (gemeinsam) Revue passieren zu lassen.

Meine Fragen, ob alles in Ordnung war, ob noch Fragen offen wären, ob sie etwas loswerden möchten, werden mit Schweigen oder einem „Nö“ quittiert.

 

Wie schnell allerdings dann die negative Google-Rezension öffentlich geht, ist mehr als verwunderlich. Keine Stunde später kotzt man sich bei Google aus.

Man war so eingeschüchtert, dass man gar nichts mehr hat sagen können.

Hm, den Eindruck hatte ich während der Stunde nicht, aber gut, wenn ihr Euch von Erklärungen einschüchtern lasst, dann ist das absolut nachvollziehbar.

 

Ganz wichtig dabei ist, dass immer nur ein Teil der Info in die schlechte Rezension gepackt wird. Es muss deutlich werden, wer hier das Opfer und wer der Täter war.

Die Wahrheit ist das nicht, von einem souveränen und erwachsenen Auftreten zeugt es auch nicht.

 

Was wir schon erlebt haben

  • Personen, die die Trainerin zu einer Liebeserklärung nötigen wollen: „Sag‘ mir, dass Du mich magst. Jetzt!“
  • Personen, die das Studio mit einem Kindergarten verwechseln und ungefragt ihre Kinder mitbringen, um dann beleidigt eine negative Rezension zu schreiben, weil man die Kinder nicht betreuen wollte und auch nicht betreuen konnte.
  • Personen, die in ihrer allerersten Pole-Stunde Überkopffiguren machen möchten und es der mangelnden Lehrfähigkeit des Trainers zuschreiben, dass man diesen Wunsch nicht erfüllt.
  • Personen, die gerne mal „sexy“ tanzen wollen, sich aber hinterher beschweren, dass man auf ihre psychischen Probleme und ihre Schamhaftigkeit nicht eingegangen wäre.
  • Personen, die sich auf der Toilette mit Babyöl eincremen, um auf dem zu gestaltenden Foto (Take a picture, take a picture!) einen schönen Glanz der Haut zeigen können und die sich dann wundern, warum sie an der Pole keinen Halt haben.
  • Personen, die eine Einzelstunde buchen, in der sie dann ihren wahren Wunsch äußern: „Ich dachte, ich bringe meinen Freund mit, der schaut zu und wir tanzen so ein bisschen dirty als Duo!“
  • Personen, die alkoholisiert zum Junggesellinnenabschied erscheinen und es gerade noch von Pole zu Pole schaffen, bevor sie sich auf die Toilette retten auf der sie sich dann auskotzen. Diese Personen schaffen es dann noch lallend mich als Trainerin zu demütigen, wenn sie einsehen, dass sie selbst zwar nicht mehr tanzen können, aber ich ja für die nächsten 1,5 Stunden Alleinunterhalterin spielen, für sie tanzen und sie mit Getränken bewirten könne.
  • Personen, die eine negative Rezension schreiben, weil sie tatsächlich nicht allein in der Kursstunde waren und weil sie hinterher nicht alles konnten, was man gezeigt hat.
  • Personen, die darauf bestehen, dass es Ausdruck ihrer persönlichen Freiheit ist, den blanken Po zeigen zu dürfen und nicht verstehen, warum man davon nicht begeistert ist.
  • Personen, die absolut unvorbereitet kommen, weder Equipment noch richtige Kleidung dabeihaben und auf die Frage, warum sie denn die Mail nicht gelesen hätten, in der das alles stand, antworten, dass sie dazu keine Lust hatten, weil es so viel gewesen wäre.
  • Personen, die sich per Sprachnachricht an das Studiopersonal wenden und darum bitten, ihnen die Webseite vorzulesen (gut, da könnte eine Leseschwäche dahinterstecken, wer weiß.)
  • Personen, die verwundert fragen, ob sie sich selbst am Trainingsgerät festhalten müssen.
  • Personen, die kein Wort verstehen und somit auch keiner Erklärung folgen können, die aber der Meinung sind, man müsse dann als Trainerin den gesamten Kurs eben bilingual halten.
  • Personen, die ihre Handykamera kunstvoll platzieren (in einer Schnupperstunde), um dann ungefragt den gesamten Kurs und alle anderen teilnehmenden Personen zu filmen. Auch hier wird die persönliche Freiheit von mir rigoros eingeschränkt.

 

Diese Liste ließe sich noch fortsetzen.

 

Eigenverantwortung? Fehlanzeige

Transferdenken und Empathie sind hier kaum vorhanden, wohl aber die Anspruchshaltung von Kunden. Ich zahle, ich bin Kunde, ich will. Und zwar genauso wie ICH es will, so soll es sein. Immerhin ist der Kunde König (m, w, d).

 

Die Bandbreite menschlicher Besonderheiten ist groß und schillernd. Angesichts dieser vielen Facetten sind die Personen, die sich offensichtlich von Anfang an vornehmen, alles schlecht zu finden, eher die gewöhnlichen unter den besonderen Kunden! 😉

 

Es ist meist nichts anderes als stutenbissiges Konkurrenzverhalten. Dabei ist es lächerlich. Denn die meisten derer, die sich so benehmen sind gut 30 Jahre jünger als ich.

Sie haben den Vorteil, dass sie jung, hübsch und knackig sind. Sie gewinnen allein durch ihre Jugend. Sie haben noch viel vor sich. Sie hätten alle Möglichkeiten. Und es gäbe bestimmt schönere Freizeitaktivitäten, als eine Missstimmung zu provozieren, die ihrer Meinung dann ein nachfolgend schlechte Bewertung rechtfertigt.

 

Und so bleibt es beim kindischen Verhalten und beim Ätsch-Effekt der negativen Bewertung.

Und eines muss ich diesen Personen zugestehen: Sie schaffen es, dass ich mich ärgere und tragen somit ihren Sieg davon!

Gratulation. Ganz toll gemacht.

(Das war übrigens ein Lob!)


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