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Nadine Rebel

Gender-Diskussion mit einer 4-jährigen

Gender-Diskussion mit einer 4-jährigen
Es ist ein komisches Gefühl, wenn man sich erklären muss. Es kann mitunter lustig sein, sich Kindern zu erklären, da diese im Allgemeinen recht offen sind. Manchmal fühlt man sich aber auch hier ein wenig verloren. Heute fühle ich mich verlorener als noch vor ein paar Jahren.

Im Sommer veranstaltet die Siedlergemeinschaft meines Wohnviertels ein Straßenfest. Normalerweise jährlich. Nach 2 Jahren Zwangspause war es am 30.07.2022 wieder so weit. Mein Part war es, an der Kasse für den Bonverkauf zu sitzen.

Als ein kleines Mädchen an mich herantrat – ich denke, sie muss 4 Jahre alt gewesen sein – und mich fragte, warum ich denn eine Glatze hätte.
Ich antwortete, dass das keine Glatze wäre, nur sehr kurz geschnittene Haare. Ihre Oma meinte, dass sie ihr genau das auch versucht hätte zu erklären.

Warum das so wäre, wollte die Kleine wissen.
Weil ich es so haben wollen würde – meine Antwort.

Die Kleine war nicht zufrieden. Sie sah mich an und sagte: „Aber ich habe vorhin gesehen, dass Du auf die Frauentoilette gegangen bist. Warum?“

Nun, weil ich eine Frau wäre, antwortete ich ihr. Aber ich hätte keine Haare, beharrte sie erneut.
Irgendwie schien sie gleichermaßen unzufrieden wie auch nicht interessiert an einer weiteren Fortführung unserer Diskussion. Sie musterte mich erneut und meinte dann nur: „Ich bin auch ein Mädchen.“

Sie drehte sich noch einmal um sich selbst, warf ihre Haare zurück und ging von dannen.

Solche Fragen bin ich seit 1996 gewohnt. Das ist nicht schlimm und mehr als legitim.
Neu für mich war nur, dass das angeborene Geschlecht, mit dem ich mich auch noch identifizieren kann, für eine Legitimation meiner selbst irgendwie nicht mehr auszureichen schien, denn mittlerweile wäre es ja praktisch möglich, dass ich tatsächlich „ein Kerl“ wäre, der sich nur wie eine Frau fühlt.

Hm. Ich bin schon oft als „männlich“ betitelt worden und das hat mir nie gefallen, weil ich mich so nicht sehe. Jetzt wird es dann langsam kompliziert. Ich könnte ja eine Frau sein, die sich doch eher wie ein Mann fühlt, weil viele denken, sie würde so aussehen, die aber noch nicht dazu gekommen ist, ihr Geschlecht frei zu wählen oder noch kein Termin beim Einwohnermeldeamt dafür frei gewesen ist. Oder die noch nicht bereit ist, sich selbst anzuerkennen. Es könnte aber auch so sein, dass ich ein Mann bin, der sich wie eine Frau fühlt.

Darf ich bitte einfach weiterhin eine Frau sein, die sich so fühlt und die Haare wöchentlich abrasiert. Oder ist das jetzt Aneignung fremden Kulturguts?

Ich fühle mich ein wenig „lost“.

Bild Miss Marple mit Miss-Krone
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Herzlichen Glückwunsch an die frisch gewählte Miss Germany und ein aufrichtiges herzliches Beileid gleichermaßen. Die Dame wurde im Rahmen der Veranstaltung zur schönsten Frau Deutschlands gewählt. Und jetzt wird sie mit Hass und Hetze überzogen. Man muss den Mut haben, sich von einer Jury in Bezug auf die Schönheit bewerten zu lassen. Jetzt muss man auch noch den Mut haben, sich aufgrund des Ergebnisses beschimpfen zu lassen.
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Wer verzweifelt, greift in Anbetracht der sich anbahnenden vollkommenen Hoffnungslosigkeit nach jedem Strohhalm. Tief im Inneren weiß auch der Verzweifelte, dass der Strohhalm keine Rettung ist. Doch den Strohhalm zu greifen, scheint immer noch besser, als gar keinen Halt mehr zu finden.
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Der Student Viktor Hase kam 1854 vor Gericht. Statt seine Kommilitonen zu verpfeifen, antwortete er nur: „Mein Name ist Hase, ich verneine die Generalfragen. Ich weiß von nichts.“ Grundsätzlich ein ehrenwerter Zug, wenn man sich der Denunziation verweigert. Immerhin war er als Nicht-Denunziant nicht der größte Lump im Land. Heute wird der Ausspruch verwendet, wenn man sich an nichts erinnern will. „Scholzen“ ist noch nicht in aller Munde. Die Krönung des Nicht-Wissen-Wollens ist allerdings die Verleugnung. Sie dient dem Schutz der eigenen Psyche. Angesichts des Umstands, dass diese mehr und mehr zunimmt, muss man sich fragen, wovor sich die Leugner schützen wollen.
von Nadine Sidonie Rebel 05 Jan., 2024
Hilft Wissen immer, mit den Situationen besser klarzukommen? Ist es sinnvoll, allen Gegebenheiten, allen Besonderheiten und allen Dingen einen Namen und ein Etikett zu verleihen? Hintergrundwissen hilft, mehr Verständnis zu entwickeln. Aber kann es nicht unter Umständen sogar umgekehrt verlaufen? Erst das Wissen, erst die Diagnose und das Etikett, erst der Name, den man den Dingen verleiht, definiert diese als pathologisch, als krank. Und was krank ist, muss geheilt werden? Muss es das?
kaputter Puppenkopf
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…. . . die keiner mehr mag, fühl ich mich an manchem Tag.“ (Nicole, Ein bisschen Frieden, 1982). So geht es sicherlich vielen Menschen. Der Umgang untereinander, aber auch, was man in den letzten Jahren an Erfahrungen mitnehmen konnte, macht vieles aus. Es ist sinnlos darüber zu schreiben, denn es ändert nichts. Unbeantwortete Briefe, gebrochene Versprechen.
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Get me out of here! - Rote Taste auf Tastatur
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