Rebel-Management-Training denkt nach!

Nadine Rebel

Größe beweisen

Größe beweisen

Was in den letzten Jahren vonstatten ging, war teilweise unbegreiflich. Die Aussagen der verschiedenen Gruppierungen gehören dazu. Mit Ruhm haben sich wahrlich nicht alle Mitglieder (m, w, d) verschiedener Denkrichtungen bekleckert. Einige Aussagen waren einfach nur daneben, andere dumm, wieder andere zeugten von hasserfüllter Hetze. Dies gilt für alle Verfechter (m, w, d) der eigenen Meinung, wie auch immer diese aussah oder aussieht.

So war es auch nicht die Qualität der Aussagen an sich, die eine Gruppe gut dastehen ließ und die andere diskreditierte, es war vielmehr der wohl vorbereitete und durch die scheinbar öffentliche Meinung gedüngte Boden, auf den diese Aussagen fielen. Wer meinte, sich im Dreck dieses Bodens suhlen zu müssen, der hat dies für sich entschieden. Niemand hat ihn oder sie oder es dazu gezwungen, die Schlammschlacht (öffentlich) auszutragen.

Kann passieren. Soll in den besten Familien vorkommen. Trotziges Verhalten, eine Täter-Opfer-Umkehr und ein infantiles Jammern (am besten an den Rockzipfel oder das Hosenbein eines Elternteils hin), zeugt nicht von Größe. „Lächerlich“ wäre hier noch eine euphemistische Beschreibung für dieses Verhalten.

 

Mobbing

Entschieden gegen Mobbing oder Bossing vorzugehen, das war ein erklärtes Ziel der respektvollen Gesellschaft. Zumindest in den vergangenen Jahren. Hänseln, sticheln, jemanden beleidigen, Personen das Leben schwer machen – all das galt als unanständig, würde- und respektlos und als ein Verhalten, was es unbedingt zu vermeiden galt.

Richtig so. Niemand sollte aus einer Gemeinschaft ausgegrenzt werden und Mobbing wurde als Straftatbestand deklariert.

Es gab Aufklärungskampagnen und innerbetriebliche Schulungen zu diesen Themen. „Das tut man nicht“.

Es wurde viel Geld in die Hand genommen, um Menschen zu sensibilisieren, um ihnen zu zeigen, wo Mobbing beginnt und um ihnen klarzumachen, welchen Schaden sie damit anrichten können.

 

Ausgrenzung

Toleranz, Respekt, Gemeinschaft. Diese Werten waren auf dem Papier viel wert. Bis – ja, bis man den Worten Taten folgen lassen durfte oder musste.

Dann wurden Menschen, die nicht ins momentane Weltbild passten, einfach ausgegrenzt.

Manchmal willentlich, manchmal gezwungenermaßen. Auch ich habe mitgemacht.

Ich habe die Regel durchgesetzt, dass ich nur noch 2G-Menschen zu meinen Kursen zulassen durfte. Ich war gezwungen, gesunde Menschen auszugrenzen. Ich habe für mich entschieden, dass ich die Konsequenzen einer Widersetzung nicht tragen will und kann, weil das die wirtschaftliche Existenz meiner ganzen Familie bedroht hätte. So habe ich entschieden, menschenverachtende Regeln durchzusetzen.

Das ist eine Erklärung, entschuldigen kann ich dieses Verhalten nicht. Nicht einmal vor mir selbst. Ich habe eine ganze Nacht lang geweint, weil ich keinen Ausweg sah und mitmachte. Mitmachte in einem menschenverachtenden System. Handlanger einer falschen Politik. Mitläuferin.

Es tut mir unendlich leid.

 

Psychische Folter

Doch dann gab es noch die Personen, die diese Regelungen zum einen nicht zu hinterfragen bereit waren und die zum anderen eine gewisse Art der Lust zu erleben schienen, verbal auf eine Gruppe von Menschen einzudreschen, die einfach nur ein Grundrecht für sich in Anspruch nehmen wollte.

Das muss einen nicht erschrecken, Menschen sind so. Die Abgründe, die sich bei der Gehässigkeit und Hetze der Aussagen auftaten, waren so tief, dass man sie bis heute nicht ergründen konnte.

Aus der Geschichte gelernt? Wohl kaum.

Waren die Schulungen zur Mobbingprävention erfolgreich? Eher nicht.

Fehlte es einigen Personen schlicht an Anstand und Moral? Oh ja.

 

Menschenverachtende Vorschläge

Die Bandbreite der Gehässigkeiten will ich hier nicht noch einmal aufgreifen. Zu grausam, zu schändlich, zu haarsträubend waren diese. Fakt ist, dass sich Menschen dazu entschlossen haben, derartige Aussagen im Vollbesitz (?) ihrer geistigen Kräfte zu tätigen. Freiwillig und öffentlich. Und für viele war es ein Bedürfnis, diese Aussagen zu streuen, viele Menschen zu erreichen, diese Menschen zu beeinflussen und mobil zu machen. Mobilmachung gegen eine Gruppe, die nicht mehr zur Gesellschaft gehören sollte, weil es andere so beschlossen hatten.

 

Wie man das nennt, bleibt jeder Person selbst überlassen.

Dass man sich vor sich selbst erschreckt, welchem Hassrausch man erlegen war – auch das glaube ich.
Dass man dieses Verhalten nicht als Glanzstück seiner Persönlichkeit betrachtet, versteht sich ebenfalls fast von selbst,

Dass man damit nicht unbedingt konfrontiert werden will, auch.

 

Doch das, was im Moment abläuft, setzt der Infantilität die Krone auf, wobei es nur eine Papp-Krone eines Fast-Food-Restaurants sein kann.

 

Anstatt sich einzugestehen, dass man sich falsch verhalten hat, haut man erneut auf die gleiche Gruppe ein.

Diese wären schuld daran, dass man jetzt mit den eigenen Aussagen konfrontiert werden würde. Das Verhalten derer, die die Urheber (m, w, d) der schändlichen Aussagen zitieren würden, wäre schändlich und menschenverachtend.

 

Ohne Worte.

 

Um Entschuldigung bitten

Schon mal daran gedacht, dass es viel einfacher wäre, den Tatsachen ins Auge zu sehen und um Entschuldigung zu bitten?

 

Ich stelle mir vor, für wen ich „Partei“ ergreifen würde, wenn eine Person sich aufrichtig entschuldigt hätte und die andere Partei dennoch weiter auf diese einhacken würde.

 

Dann, aber erst dann würde ich Empathie mit der Gruppe, der sich Entschuldigenden empfinden.

Trotz Beweislast die Taten abzustreiten, lässt mich auch den letzten Funken von Respekt verlieren.

Welche Konsequenzen das hat? Keine. Es passiert nur in meinem Kopf.

Ich werde versuchen, die Personen nicht zu beleidigen. Ich werde versuchen, weiterhin höflich mit ihnen umzugehen. Welche Meinung ich von ihnen habe, das ist meine Sache.

Bild Miss Marple mit Miss-Krone
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